Hochdorf
Wie es in einer Mitteilung der AGZ Ziegeleien AG heisst, haben Beobachtungen am Markt gezeigt, dass beim erdbebensicheren Mauerwerk der Backstein immer mehr an Bedeutung verliert. Das Erreichen der geforderten Festigkeiten brachte eine normale Backsteinwand an ihre Systemgrenze. Vor allem das Ausknicken einer Wand habe vielfach nur mit entsprechender Bewehrung verhindert werden können, was das Erstellen der Mauer aufwendig gestaltet. Die Ziegelei Hochdorf AG entwickelte ein System mit Normal-, Fuss-, Eck- und Kopfsteinen. Mit aufwendigen Tests am Prüf- und Forschungsinstitut in Sursee wurde das System geprüft und zu Ende entwickelt. Die herausstechende Eigenschaft des Erdbebensteins sei die hervorragende Festigkeit in Längsrichtung, senkrecht zu den Stossfugen, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit dem Programm «Promur» (erdbebensicher bauen mit Mauerwerk), der swissbrick.ch (Verband Schweizerische Ziegelindustrie) und diversen Ingenieurbüros wurde dann das erste dreistöckige Wohngebäude geplant und erdbebensicher berechnet. Die AGZ Ziegeleien AG, die seit vielen Jahren als Vertriebs/Produktions-Partner in sehr engem Kontakt mit der Ziegelei Hochdorf AG arbeitet, führte am Montag der Vorwoche mit 30 Gästen eine Fachschulung durch, verbunden mit einer Baustellenbesichtigung. Das Team der Bauunternehmung Hügi & Coletti liess vor den kritischen Augen Wände des ersten Stockwerkes entstehen. Architekt Jo Kündig, Bauingenieur Philippe Capeder und Baumeister Gabriele Coletti beantworteten Fachfragen. Mit diesem Objekt wurde zum ersten Mal der Erdbebenstein ES für ein erdbebensicheres Mauerwerk eingesetzt. pf